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Informationswirtschaft

Herausforderungen – Jetzt und in der Zukunft

Wir alle produzieren rund um die Uhr eine große Menge an Informationen. Typischerweise geschieht das bei der Nutzung unserer Computer und Smartphones – seit einigen Jahren auch mit Geräten wie Smartwatches oder Fitnessarmbändern.
Das alles führt zu einer sehr großen Informationsangebot: Alle zwei Jahre verdoppelt sich nun der weltweite Datenbestand.

Mit der Durchdringung unserer Welt durch das Internet entstehen zudem immer neue Möglichkeiten, für uns Menschen – aber auch für Maschinen, auf diese Informationen zuzugreifen. Derzeit sind schon fast fünf Milliarden Geräte – vom Computer bis zum Kühlschrank – „online“. Bis Ende nächsten Jahres werden 1,5 Milliarden weitere hinzukommen.

Hinzu kommt die ständige Steigerung der verfügbaren Rechenleistung. Computer mit der Rechenpower, die heute in unsere Hosentasche passen hätten vor 30 Jahren noch in einen Keller ausgefüllt. Insgesamt steigt damit unsere Fähigkeit die uns zur Verfügung stehenden Informationen effektiv zu nutzen.

Diese drei technischen Entwicklungen legen den Grundstein für eine ganze Reihe digitaler Innovationen wie das Connected car, Industrie 4.0 und Smart Home. Alle diese neuen Themen verdeutlichen eines: Auch Branchen, die bis jetzt noch keinen unmittelbaren Fokus auf Informationen und deren Verwendung gelegt haben, werden von der digitalen Entwicklung tiefgreifend verändert.

So wird der Fokus auf Informationen ein integraler Bestrandteil jeder Unternehmensstrategie.

Aber welche Fähigkeiten braucht man, um Gesellschaft und Wirtschaft jetzt und in der Zukunft mitzugestalten? Welches Fähigkeitsprofil verspricht die besten Jobaussichten?

Eine Antwort auf diese Frage liefert das Thema Connected car: Damit Autobauer wie Daimler oder Volkswagen auf dem Markt der Zukunft bestehen zu können, müssen diese Unternehmen „intelligente“ Fahrzeuge entwickeln. Denn das Auto der Zukunft wird wohl mit seiner Umwelt kommunizieren können und selbstfahrend sein.

Um diese Innovation umzusetzen, stellen sich zum einen technische Fragen: Mit welcher Technologie können Autos Informationen austauschen? Über welche Standards kommunizieren Verkehrsteilnehmer und Infrastruktur (z.B. Ampeln)? Außerdem: Ist das Fahrzeug technisch ausreichend gegen Cyberattacken geschützt?

Zum anderen gilt es, ein geeignetes Geschäftsmodell für das Auto der Zukunft zu finden. Werden wir in Zukunft überhaupt ein eigenes Auto besitzen oder gibt es eine zentrale Plattform, die ja nach Bedarf einen Wagen zum Nutzer schickt? Wie würde man die Preise bei einem so neuartigen Service gestalten?

Dazu kommt: Wo Daten erzeugt werden und genutzt werden sollen, tauchen immer auch rechtliche Fragestellungen auf. Darf ich die Positionsdaten der einzelnen Nutzer verwenden? Welche Daten darf ich überhaupt erheben und müssen diese anonymisiert werden?
Gerade im Fall des selbstfahrenden Autos kommt dazu noch die Frage auf: Wer haftet, wenn durch einen technischen Defekt Menschen zu Schaden kommen?

Um vollumfänglich verstehen zu können, wie man effektiv und effizient mit Informationen umgeht, brauchen wir demnach ein fundiertes Grundlagenwissen in den Fachbereichen Informatik, Wirtschaft und Recht.

Informationswirtschaft am KIT

Der Studiengang Informationswirtschaft bildet in deutschlandweit einzigartiger Weise Fachkräfte mit genau diesem Fähigkeitsprofil aus. Er besteht aus eben diesen drei Bereichen: Informatik (40%), Wirtschaft (40%) und Recht (20 %).

Eine große Stärke des Studienganges ist dabei die fundierte Grundlagenausbildung: Diese findet (wie der überwiegende Rest des Studiums) gemeinsam mit den Informatikern und den Wirtschaftsingenieuren statt. Beide Studiengänge belegen regelmäßig Spitzenplatzierungen in Hochschulrankings und haben schon für sich genommen eine ausgezeichnete Reputation. [1] Informationswirte genießen also die gleiche exzellente Ausbildung und können sich auf Augenhöhe mit den Spezialisten aus Informatik und Wirtschaft austauschen.
Im Vertiefungsbereich kann dann durch eine vertikale Spezialisierung auch wirkliche Fachexpertise erlangt werden kann. Vertikal bedeutet in diesem Fall den Fokus auf eine bestimmt Branche zu legen:
Beispielsweise findet durch betriebswirtschaftliche Vertiefung in Logistik und Produktionswirtschaft und eine informatische Vertiefung in Robotik und Telematik eine vertikale Spezialisierung auf den Bereich Industrie 4.0 statt.

Durch die Struktur des Informationswirtschaft Studiums erlangen alle Studierende – unabhängig von ihren individuellen Vertiefungen – die Fähigkeit, Probleme interdisziplinär zu betrachten.
Sie lernen, durch gezielte Verbindung der drei genannten Perspektiven, kreative Lösungen und innovative Produkte zu entwickeln.
Verstärkt wird diese Fähigkeit durch die Spezialvorlesungen der Informationswirtschaft:
Hier lernen die Studierenden, Informationen bereichsübergreifend zu analysieren, sie als Wettbewerbsfaktor und Wirtschaftsgut wahrzunehmen und in diesem Sinn effektiv zu nutzen.

[1] http://www.wiwo.de/erfolg/management/managementnachwuchs-das-ist-die-elite-von-morgen/11740136.html